Risse des stabilisierenden Bandapparates sind eine sehr häufige Sport- und Freizeitverletzung. In Österreich werden jährlich etwa 4.000 Kreuzbandrupturen diagnostiziert, wobei Männer öfter davon betroffen sind als Frauen. Tendenziell sind Bandverletzungen eher bei jüngeren Menschen vorzufinden.
Etwa zwei bis vier Wochen nach einer Kreuz- oder Seitenbandoperation sind alltägliche Bewegungen wieder ohne Probleme durchführbar. Mit Unterstützung von Krücken kann das Knie sogar ab dem ersten Schritt voll belastet werden.
Für ein optimales Behandlungsergebnis ist ergänzend zum chirurgischen Eingriff eine ambulante Physiotherapie mit gezieltem Koordinations- und Muskelaufbautraining notwendig. Die Rehabilitationsphase dauert vier bis sechs Monate, wobei die Anzahl der Behandlungseinheiten laufend ab-, die Intensität der Therapie allerdings zunimmt. Nur wenn Patienten aktiv mitarbeiten, kann später wieder ohne größeres Verletzungsrisiko Sport betrieben werden. Wann und in welcher Intensität der Weg „zurück zum Sport“ nach einer Bandverletzung gelingt, entscheidet das Ergebnis eines Koordinationstests in Absprache mit Ihrem Orthopäden.
Die Therapie von Bandverletzungen ist von mehreren Faktoren wie dem Risikoprofil des Patienten (Freizeit- oder Berufssportler), dem jeweiligen Anspruch an Bewegung sowie den Ergebnissen der sportorthopädischen Untersuchung abhängig. Aufgrund der häufigen Folgeschäden raten wir unseren Patienten meist zu einer stabilisierenden Operation. Nur in seltenen Fällen (z. B. bei Spitzensportlern) erfolgt der operative Eingriff innerhalb von 48 Stunden. In der Regel wird erst nach etwa sechs Wochen, wenn die akuten Symptome abgeklungen sind, operiert. Dadurch ist eine gute terminliche Planung nach den Wünschen unserer Patienten möglich.
Eine Bandoperation ist eine sehr individuelle Angelegenheit, da sie exakt auf die vorliegende anatomische Situation des Betroffenen abgestimmt sein muss. Ziel eines jeden chirurgischen Eingriffs ist die optimale Wiederherstellung der stabilisierenden Gelenksfunktion, sodass eine Rückkehr in ein sportlich aktives Leben problemlos möglich ist.
Wir bieten unseren Patienten eine Reihe von Operationstechniken, wie etwa Revisionen mit Spendertransplantaten (z. B. Achillessehne), Einzel- oder Doppelbündelrekonstruktionen oder die All-Inside-Technik an. Diese ist vor allem für Kinder mit offenen Wachstumsfugen besonders gut geeignet und liefert zudem ein optimales kosmetisches Ergebnis, da lediglich ein kleiner Hautschnitt im Bereich der Kniekehle gesetzt wird.
Als Leitsymptom gilt die Instabilität des Gelenkes, die von Betroffenen anfangs oft gar nicht bemerkt, sondern erst im Zuge der klinischen Untersuchung festgestellt wird. In der Akutphase kommt es zu starken Schmerzen, meist begleitet durch eine Schwellung im Bereich des Kniegelenks.
Das Erkrankungsbild betrifft vor allem junge Menschen, wobei Frauen deutlich häufiger davon betroffen sind als Männer. Sie haben ein weicheres Bindegewebe als Männer und sind dadurch in den Gelenken beweglicher. Manche Faktoren, die zu Risikofaktoren der Patellainstabilität zählen (z.B. X-Bein, Trochleadysplasie, …) werden zudem über das X-Chromosom vererbt, was das gehäufte Auftreten bei weiblichen Patienten auch genetisch erklärt.
Die ersten Patellaluxationen treten meist schon im Kindes- und Jugendalter auf.
Das Nachbetreuungskonzept wird für jeden Patienten individuell erarbeitet und hängt in erster Linie von der gewählten Operationsmethode ab. Ob die Physiotherapie ambulant oder stationär durchgeführt wird, ist ebenfalls von der Art des chirurgischen Eingriffs abhängig.
In einigen Fällen ist auch eine psychologische Nachbetreuung notwendig, da – insbesondere voroperierte Patienten mit schlechten Erfahrungen – erst wieder lernen müssen, Vertrauen in die Funktionalität ihres Knies aufzubauen.
Mildere Verlaufsformen können abhängig von der Risikofaktorenanalyse zuerst konservativ behandelt werden, allerdings ist in den meisten Fällen nur eine Operation wirklich zielführend.
Das chirurgische Spektrum bei Kniegelenksinstabilitäten ist vielfältig und technisch sehr anspruchsvoll. Welche Methode angewendet wird (MPFL-Rekonstruktion, Trochleaplastik, Achsenkorrekturen, Derotationsosteotomie, …), hängt vom ursächlichen Grund für die Instabilität ab. Dr. Dirisamer und Dr. Patsch haben österreichweit die meisten Kniescheibenstabilisierungsoperationen durchgeführt und bieten das gesamte Spektrum der notwendigen OP-Techniken an.
Der untere Teil des Oberschenkelknochens bildet gemeinsam mit der Rückseite der Kniescheibe das so genannte Patellofemoralgelenk. Sowohl der Knochen als auch die Kniescheibe sind an den aufeinander treffenden Flächen mit Knorpelsubstanz bedeckt. Anatomisch inkorrekte Bewegungsabläufe – beispielsweise aufgrund einer instabilen Kniescheibe – fördern die frühzeitige Entstehung einer Gelenksabnützung (Arthrose). Daher sollte jede Form der Patellainstabilität orthopädisch begutachtet werden.
Erkrankungen des patellofemoralen Gelenks haben verschiedene Ursachen. Sie reichen von einer hochstehenden Kniescheibe über Drehfehler des Oberschenkels bis hin zu X-Beinen. Den häufigsten Grund stellt jedoch eine Mangelentwicklung der V-förmigen Kniescheibengleitrinne, die so genannte Trochleadysplasie, dar. 96 % aller Patienten mit einer Trochleadysplasie entwickeln eine Kniescheibenluxation. Bei ihnen ist der V-förmige Gleitkanal entweder nicht angelegt oder entsprechend fehlgebildet, sodass die Kniescheibe seitlich keinen Halt findet und bei Bewegungen plötzlich herausspringt.
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